Südkoreas Elektronikriese Samsung plant eigene Kryptobörse

Südkoreas Elektronikriese Samsung plant eigene Kryptobörse

25.08.2022
Der südkoreanische Global Player Samsung hat früher als manch anderer Elektronikhersteller die Zeichen der Zeit erkannt und Chancen an der Schnittstelle zum Kryptoversum ergriffen. In vielen Bereichen hat sich der Konzern in den vergangenen Jahren strategisch wichtige Partnerschaften gesichert. Die Folge war, dass der Anbieter seinen Kunden schon seit langem Apps über das hauseigene System zugänglich macht. Das Engagement des Unternehmens zieht mittlerweile immer weitere Kreise. So investiert Samsung längst große Summen in die Entwicklung spezieller Chips, die für viele Krypto-Netzwerke eine wichtige Rolle spielen sollen. Kooperationen mit führenden Kryptobörsen scheinen dem Hersteller aber nicht mehr zu reichen. Neuesten Branchenberichten zufolge arbeitet der Hersteller derzeit an der Gründung einer eigenen Kryptobörse. Damit wäre der Konzern laut Experten in guter Gesellschaft. Denn gerade in Südkorea gibt es Meldungen über vergleichbare Bemühungen anderer Mitbewerber, die ihrerseits einen Vorstoß in den Kryptosektor in Betracht ziehen.

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Konzern verfügt über langjährige Erfahrung im Kryptobereich

Wie gesagt: Aktivitäten in Verbindung mit dem Wachstumsmarkt digitaler Währungen wie Bitcoin oder Ethereum gibt es im Hause Samsung seit langem. So können Nutzer von Samsung-Endgeräten auf eine stetig steigende Auswahl Blockchain-basierter Anwendungen zugreifen. Mit der Samsung Blockchain Wallet gehörte das Unternehmen ebenfalls zu den Vorreitern unter den großen Elektronikhersteller. Die Wallet umfasst unter anderem einen eigenen Newsfeed zum Blockchain-Thema, durch den Nutzer ständig über neue Informationen aus der Welt der Kryptowährungen und der digitalen Währungen auf dem Laufenden bleiben. Die digitale Geldbörse aus dem Hause Samsung ermöglicht Anwendern weiterhin den Versand zwischen verschiedenen Wallets. Auf Wunsch können Wallet-Nutzer auch beliebte externe Wallets wie etwa das Modell Nano S des Dienstleisters Ledger integrieren. Samsungs Wallet zeichnet sich dadurch durch die optionale Aufbewahrung der privaten Zugangsschlüssel der Anwender aus.

Samsung baut seine Rolle im Bereich der „Krypto-Chips“ weiter aus

Die Entwicklung der sogenannten 3-Nanometer-Chips als innovatives Instrument im Bereich Bitcoin-Mining, die Ende Juni 2022 bekannt gegeben worden war, deutete im Grunde bereits die neuen Ziele an. Mit dem Unternehmen PanSemi, einem bekannten Hersteller von AISC-Prozessoren, hat Samsung angeblich schon ein Schwergewicht der Branche als Abnehmer gewinnen können. Die neuen Chips sollen sich insbesondere durch einen deutlich geringeren Stromverbrauch und damit eine bessere Kosteneffizienz auszeichnen. Die Verbindungen zum Kryptoversum sollen nach Aussage verschiedener Quellen gewissermaßen der Startschuss für einen deutlich stärkeren Ausbau der Einflussnahme auf die Welt der Kryptowährungen für den Konzern sein.

Netzwerk erfahrener Partner soll Erfolg der Handelsplattform sicherstellen

Allein will Samsung nach aktuellem Kenntnisstand nicht agieren, um eine eigene Kryptobörse an den Start zu bringen. Vielmehr heißt es in Nachrichtenportalen, die Unternehmenstochter Samsung Securities wolle in Zusammenarbeit mit insgesamt sechs Kapitalgesellschaften (darunter der Konzern Mirae Asset Securities) aus Südkorea die Vorbereitungen für den Start einer Plattform für den Handel mit Kryptowährungen in die Wege leiten. Insider wie „News Pim“ berichten, die Gespräche für die Börsengründung befänden sich in der letzten Phase. Vollends unerwartet kommen die neuesten Meldungen letztlich nicht. Erste Informationen zum Start einer eigenen Kryptobörse des Elektronikherstellers waren im Jahr 2021 publik geworden. So habe Samsung bereits Ende 2021 mit der Suche nach geeigneten Mitarbeitern für die Entwicklung und den Betrieb der Kryptobörse begonnen. Ziel soll angeblich eine Plattform für den Handel mit Security Token sein. Auch die Entwicklung eines Formats zur Übernahme von Smart Contracts auf Basis der Blockchain soll auf Hochtouren laufen.

Börse könnte ihre Pforten im ersten Halbjahr 2024 öffnen

Ein einfaches „Standing“ hätte eine solche Kryptobörse nach Einschätzungen von Beobachtern nicht. Die südkoreanische Finanzaufsicht Financial Supervisory Service (FSS) hat die Kryptowelt spätestens seit den massiven Problemen im Zusammenhang mit dem Krypto-Netzwerk Terra im Blick. Interessant ist indes eine andere mögliche Folge der Börsengründung. Wenngleich Samsung laut einer aktuellen Studie mittlerweile an mehr als einem Dutzend Kryptofirmen beteiligt sein soll, könnte parallel zum Start der Handelsplattform auch die Einführung einer eigenen Digitalwährung erfolgen. Vorerst wird ein derartiges potenzielles Unterfangen in der Kryptowelt unter dem Namen „Samsung Coin“ diskutiert. Zumindest für die Börse sollen inzwischen erste Genehmigungsanträge bei den zuständigen Behörden eingereicht worden sein. Trotz möglicher regulatorischer Schwierigkeiten wird branchenintern darüber spekuliert, Samsung Securities könnte den Börsenstart schon zu einem nicht genauer bekannten Termin in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 planen.

Druck auf die Konkurrenz wird zunehmen – auch wegen regulatorischer Strenge

Die Gerüchte dürften gerade von vielen etablierten Anbietern wie Binance oder Coinbase aufmerksam verfolgt werden. Im ersten Schritt wäre die neue Plattform allerdings ein direkter Konkurrent für ebenfalls in Südkorea beheimatete Börsen wie Upbit oder Bithumb. Insbesondere die Rückschläge, mit denen der Kryptosektor im Land in den letzten Monaten zu kämpfen hatte, könnten vertrauenswürdigen Großkonzernen wie Samsung als künftige Börsenbetreiber sprichwörtlich in die Karten spielen. Die Aussichten auf einen raschen Ausbau der Marktanteile für Samsung wären fraglos gut. Zumal: Über 60 Handelsplätze sahen sich 2021 wegen der strengen Auflagen für den Betrieb von Kryptoplattformen in Südkorea zur Einstellung ihrer Geschäfte gezwungen. Das Unternehmen Samsung und seine Partner soll von Anfang an Wert auf eine gute Kooperation mit den südkoreanischen Währungshütern gelegt haben. Eine Börsenlizenz könnte deshalb noch vor Ablauf dieses Jahres vorliegen.

Im ersten Schritt soll das von den Partnern neu gegründete Unternehmen als Tochter der involvierten Organisation Mirae Asset Consulting zunächst den Handel von Bitcoin und Ethereum ermöglichen. Non-fungible Token (NTF) sollen ebenfalls in die Handelsplattform aufgenommen werden. Im Erfolgsfall könnten dann zeitnah eine Kryptowährung aus dem Hause Samsung und Erweiterungen des Handelsmodells folgen. Auch könnte der Ansatz Nachahmer finden, sodass bald auch andere führende Elektronikkonzerne nicht mehr nur Zulieferer für den Blockchain-Sektor bleiben, sondern über eigene Börsendienste nachdenken.