Commerzbank strebt angeblich eigene Krypto-Lizenzierung an

Commerzbank strebt angeblich eigene Krypto-Lizenzierung an

27.04.2022
Eine ganze Reihe von Banken in den USA und Asien haben es vorgemacht – sie sind auf die eine oder andere Weise in das Geschäft mit digitalen Währungen eingestiegen. Vorreiter innerhalb der US-amerikanischen Bankenwelt war niemand anderes als die größte Bank der Vereinigten Staaten JP Morgan. Das Unternehmen hatte zum Beginn des Jahres bereits die Einführung einer eigenen Kryptowährung unter dem Namen JPM Coin in Aussicht gestellt. Der Startschuss folgte Ende 2020. Das Ziel des Unternehmens: ein globales Netzwerk, innerhalb dessen der hauseigene Stablecoin ein wichtiges Vehikel für grenzübergreifende Zahlungen sein soll. Auch in Deutschland regt sich allmählich größere Bereitschaft, die Chancen von Bitcoin und Altcoins zu nutzen. So wurde vor einigen Wochen bekannt, dass der Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV) über eine Tochterfirma Tests zur Einführung einer Handelsplattform für Kryptowährungen durchführen lässt. Nun melden sich auch die Commerzbank mit Blick auf den zunehmenden Krypto-Wettbewerb auf dem deutschen Bankensektor zu Wort.

Das Bankhaus scheint dabei schon einen Schritt weiter als mancher Mitbewerber zu sein. So soll er Konzern Medienberichten zufolge bereits eine entsprechende Kryptolizenz beantragt haben.

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Zulassung wäre die erste nach Einführung der neuen Lizenz-Regeln

Während etliche Institute mittlerweile bestätigen, die Möglichkeiten von Handelsmodellen im Sinne der eigenen Kundschaft ausloten, scheint man bei der Commerzbank also einen nicht unerheblich großen Schritt weiter zu sein. Die Antragstellung für eine Kryptolizenz ist hierzulande mittlerweile obligatorisch, möchten Banken eigenständig Krypto-Dienste an den Start bringen. Für die Prüfung der Anträge ist erwartungsgemäß die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zuständig. Seit Anfang 2020 gilt die Pflicht zur Registrierung und Lizenzierung durch die deutsche Aufsichtsbehörde. Sollte die Aufsicht dem Antrag des Unternehmens aus Frankfurt am Main stattgeben, wäre die Commerzbank die erste Großbank in Deutschland, eine solche Lizenz erhält. Allerdings gibt es durchaus vereinzelte Angebote, die seit längerem auch ohne eine solche Zulassung für Anlegerinnen und Anleger zugänglich sind.

Möglich ist dies durch die vom Gesetzgeber festgelegten Übergangsfristen in Verbindung mit den 2020 eingeführten neuen Richtlinien. Eine offizielle Kryptolizenz für das bekannte Geldhaus wäre nichtsdestotrotz ein Meilenstein.

Commerzbank will Coin- und Token-Aufbewahrung übernehmen und Kryptohandel ermöglichen

Laut Berichterstattung soll die Commerzbank eine sogenannte Verwahrlizenz beantragt haben. Durch den Erhalt der Lizenz wäre die Bank zum einen berechtigt, Kryptowährungen im Auftrag ihrer Kundschaft – nomen est omen – zu verwahren. Auf der anderen Seite wäre den Unternehmen auch der Handel mit digitalen Währung erlaubt. Kurzum: Commerzbank können direkt über Angebote der Bank Kryptowährungen kaufen und verkaufen. Die Nachricht klingt aus dem Blickwinkel vieler Kryptofans zunächst positiv. Bisher gibt es jedoch keine genauen Aussagen dazu, wann das Unternehmen im Fall der Fälle einen Verwahrdienst starten könnte. Über weitere Krypto-bezogene Dienstleistungen wird spekuliert, vonseiten der Bank aber gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine ausführlichen Details, was auf die erhoffte Lizenz folgen soll. Mit einer Ausnahme: Bekannt ist inzwischen, dass sich das Institut zunächst voll und ganz auf den Geschäftskundenbereich konzentrieren will.

Vorerst sollen nur Geschäftskunden angesprochen werden

In einem nächsten Schritt könnte zwar im Grunde ein ähnliches Angebot für private Kundinnen und Kunden folgen. Gerade in diesem Bereich, sollte die Bank überhaupt auf das Geschäft mit Privatkunden abzielen, vermutlich noch eine ganze Zeit dauern, bis auch diese Klientel über die Commerzbank Zugriff auf ein Krypto-Handelsangebot erhalten wird. Experten rechnen aktuell damit, dass private Investoren frühestens dann über deutsche Banken Digitalwährungen handeln können, wenn die Europäische Union ihre angekündigte einheitliche Regulierung für den Kryptomarkt in die Tat umgesetzt hat. Die EU-Instanzen befassen sich schon seit langem mit diesem Thema. Bekanntlich aber mahlen die behördlichen Mühlen in Straßburg und Brüssel besonders langsam. Nachahmer könnte die Commerzbank mit ihrem Ansatz innerhalb der deutschen Bankenlandschaft zumindest aber im Hinblick auf Geschäftskunden finden.