Die Definition und Erklärung von Spekulationsblasen

Die Spekulationsblase wird auch als Finanzblase bezeichnet, was in der Makroökonomie eine Marktsituation bezeichnet. In dieser Blase liegen die Preise für ein oder für mehrere Güter oder Vermögensgegenstände über dem inneren Wert.
Kommt es zu einer Spekulationsblase, dann zeigen die Märkte ein wiederkehrendes Muster von stark steigenden Umsätzen und Preiseinbrüchen bis hin zum Börsenkrach. Dabei ist die Preisbewegungsmuster nicht nur auf die modernen Finanzmärkte, die stark vernetzt sind, beschränkt, denn es wurde bereits im 17. und 18. Jahrhundert bemerkt. Gute Beispiele hierfür sind die Tulpenmanie, die Südseeblase und die Mississippi-Blase.
Nachdem die Vernetzung der internationalen Finanzmärkte stetig anstieg, wuchs auch das Interesse der Wissenschaftler dieses Phänomen zu analysieren. Ein weiterer Grund hierfür sind auch die extremen Preisbewegungen, die sich problematisch auf die gesamte Volkswirtschaft auswirken können. Durch Marktpreise werden Investitionsentscheidungen der einzelnen Marktteilnehmer beeinflusst, was somit wiederum eine direkte Auswirkung auf die Kapitalkosten eines Unternehmens hat. Die Folge hiervon sind extreme Preisbewegungen, die letztendlich auf die reale Wirtschaft übergreifen und diese beeinflussen. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einem Übertragungseffekt.
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Die Ursachen und die Entstehung einer Spekulationsblase
Diese sind nicht eindeutig und immer wieder Gegenstand von kontroversen wirtschaftswissenschaftlichen Diskussionen. Selbst im Rahmen von Modellen, welche auf die Markteffizienzhypothese aufbauen, kann die Spekulationsblase nicht erklärt werden. Ein Grund dafür ist, dass die Marktteilnehmer nicht über alle Informationen verfügen und dann rationell handeln oder weil der Markt in der Regel immer ein Gleichgewicht anstrebt. In der Theorie entspricht der Preis eines Vermögensgegenstandes den Barwerten der zu erwartenden Zahlungsströme. Die Märkte sind also immer effizient und im Gleichgewicht. Es können kurzfristig Überbewertungen entstehen, die von den Marktteilnehmern erkannt und durch ein entsprechendes Handeln genutzt werden. Dieses Vorgehen führt dazu, dass man behauptet, dass die Spekulationsblase ein Gerant für eine fehlende Markteffizienz ist.
Die Literatur erklärt mögliche Ursachen für die Entstehung einer Spekulationsblase.
Die begrenzte Rationalität: Gerade in der Verhaltensökonomik unterstellt man den Marktteilnehmern immer wieder eine begrenzte Rationalität. In der Hypothese führt diese Annahme zu kognitiven Schwierigkeiten bei der Umsetzung von theoretischen Preismodellen, was zur Folge hat, dass es zu kurzfristigen Fehlbewertungen und damit zu Spekulationsblasen kommt. Durch Lerneffekte würden dann in der Zukunft solche Fehler minimiert und die Marktpreise nähern sich wieder den inneren Werten an.
Der Greater Fool: Bei der Hypothese geht man davon aus, dass es am Markt immer einen Teilnehmer gibt, der bereit ist, einen noch höheren Preis zu zahlen. Hat ein Investor also wissentlich einen Preis, der über dem inneren Wert liegt, gezahlt, dann geht man davon aus, dass er das Produkt zu einem noch höheren Preis verkauft, weil es sicherlich jemanden gibt, der einen hoch höheren Preis dafür zahlt. Sehr oft überschätzen die Investoren die Zahl derjenigen, die bereit sind, einen noch höheren Preis zu zahlen. Es kommt zu einer Preiskorrektur.
Die Institutionalisierung: Sie wird als Bindung des individuellen Verhaltens an soziale Normen bezeichnet. Die Anleger verlassen sich dabei nicht auf ihre eigene Wahrnehmung, sondern orientieren sich an der Umwelt und folgen dem Verhalten von anderen. Dieses Vorgehen folgt keinen Regeln, sondern entsteht spontan und kann auch über einen längeren Zeitraum anhalten.
Die Spekulation: Dieses Verhalten bezieht seine Motivation aus dem Streben nach einem Gewinn. Am Markt werden diese Preise nach den Erwartungen abgebildet. Es handelt sich also um eine Art Wette der Preise.
Die Inflation: Es gibt Ökonomen, die der Meinung sind, dass eine Spekulationsblase dieselbe Ursache wie eine Inflation hat.
Die experimentellen Märkte
Bei experimentellen Märkten handelt es sich um Modelluntersuchungen, bei denen die Ursachen für eine Spekulationsblase im Labor untersucht werden. Wegweisend dafür sind in der Literatur die Studien von Smith, Suchanek und Williams, die 1988 unter dem Titel Bubbles, Crashes, and Endogenous Expectations in Experimental Spot Asset Markets erschienen. Ziel war es dabei zu untersuchen, welche Bedingungen einen Einfluss auf die Bildung der Spekulationsblase hatten. In den meisten Fällen ist es jedoch so, dass für die Entstehung einer Spekulationsblase keine eindeutige Ursache erkannt werden kann.